Der Feind im Verborgenen
Buchsbaumzünsler erobern die Gärten
Julia Fehn
Erst ist es der Zünsler, jetzt auch noch der Pilz – schweren Herzens trennen sich immer mehr Gartenbesitzer von ihren Buchsbäumen. Dabei war der Buchsbaum stets beliebt, weil er pflegeleicht, immergrün und langlebig ist und sich so schön in Form schneiden lässt. Trotz all seiner Eigenschaften ist er dennoch keine Wunderpflanze. Ein ernst zu nehmender Gegner ist der Buchsbaumzünsler (Cydalima perspectalis). Dieser kleine, unscheinbare Schädling kann in kürzester Zeit großen Schaden anrichten. Der Buchsbaumzünsler verwandelt saftig-grüne Beeteinfassungen, fein geschnittene Figuren oder Hecken in ein trostloses, trockenes Gerippe.
Von Asien über die Schweiz nach Österreich bis nach Deutschland
Der Buchsbaumzünsler ist das erste Mal vor 13 Jahren in Deutschland entdeckt worden. Ursprünglich stammt er aus Ostasien. Vermutlich wurde er mit Importware nach Europa eingeschleppt. Die ersten Raupen wurden rund um die Rheinhäfen Kehl und Weil am Rhein entdeckt. Von dort aus eroberten die Schädlinge die komplette Rheinebene und zerstreuten sich in ganz Deutschland. Auch in der Schweiz, Österreich, Frankreich, Niederlanden und England hat sich der Buchsbaumzünsler angesiedelt.
Drei Raupen fressen eine Buchsbaumkugel
Wo der Zünsler zubeißt, sind die Schäden groß. Der Buchsbaumzünsler befällt bisher nur die Arten der Gattung Buxus – diese allerdings ohne Erbarmen. Da die Raupen im inneren Teil des Gehölzes mit dem Fressen beginnen, ist ein Befall zunächst schwer zu erkennen. Erst wenn die Raupen die Blätter an der Oberfläche fressen, fallen die Fraßspuren deutlich auf. Drei Raupen können in zwei Tagen eine Kugel von 30 Zentimetern zerfressen. Natürliche Feinde gibt es bisher leider kaum.
Nachhaltige, immergrüne Alternativen
Buchsbäume sind gerade wegen ihres dichten, immergrünen Blattwerks und der Schnittverträglichkeit sehr beliebt. Die Bekämpfung der Schädlinge gestaltet sich allerdings mühsam. Bekämpft werden kann die Raupe mit chemischen Mitteln, doch hat dies oft negative Auswirkungen auf Flora und Fauna wie Bienen oder Vögel. Das heißt im Klartext: Gartenbesitzer sind gut beraten, in Zukunft auf Alternativen zum Buchsbaum auszuweichen. Jedoch gibt es Alternativen, die besser funktionieren als andere. Eine ist der mehrfach preisgekrönte Rhododendron Bloombux, der nicht nur ein immergrüner, schnittverträglicher Buchsersatz ist, sondern die Gärten zusätzlich in ein leuchtendes Blütenmeer verwandelt. Der Bloombux besteht außerdem bei rauen klimatischen Bedingungen und zeigt sich sogar im Winter bei Temperaturen von bis zu -24 °C robust.
Im Mai und Juni zeigt der Bloombux seine rosafarbenen, kugelförmigen Blüten, womit er nicht nur zum optischen Highlight, sondern auch zur wichtigen Nahrungsquelle für nutzbringende Insekten wird. In Zeiten von schwindenden Nahrungsquellen sowie schädlichen Umwelteinflüssen werden bienennährende Pflanzen immer wichtiger. Insgesamt wird er als immergrüne Hecke mit seinen zartrosa Blüten zum Blickfang im Garten. Gerade hier überzeugt der winterharte Rhododendron mit seinen wichtigen Eigenschaften: Er ist schnittverträglich, robust und gut in Form zu halten.
Eine weitere Buchsbaum-Alternative ist die Eibe (Taxus). Sie ist eine immergrüne Alternative, mit guter Standortflexibilität und Winterhärte. Einziger Nachteil ist, dass sie keine Blätter, sondern Nadeln hat. Damit ist sie dem Buchsbaum nicht zu 100% ähnlich. Eine weitere Buchsalternative ist der Ilex crenata, den es in verschiedenen Sorten gibt. Der Ilex ist dem Buchsbaum zum Verwechseln ähnlich, immergrün und schnittverträglich. Nur sind viele Sorten des Ilex crenata nicht besonders winterhart. In strengen Wintern ist mit Ausfällen zu rechnen.