Macht uns Minimalismus kreativer?
Viele Trends liegen unberührt im Keller
John Langley – Petra Schweim
Unaufhörlich verstärkt sich der Eindruck, dass sich alles schnelllebiger, undurchschaubarer und unweigerlich verändert, sodass wir insgesamt den Überblick verlieren. Es ist Zeit, dass verstärkt unternehmerische Kreativität, manchmal auch Spontanität das zukünftige Tun und Handeln bestimmt. Pessimismus ist kein guter Ratgeber, um fortan neue Richtungen einzuschlagen. Ein pragmatischer Blick in die Kristallkugel – zeigen sich zukünftige Ziele?
Was können oder präziser, sollten wir jetzt tun, wenn nicht auf das, was wir bereits gelernt, kennen oder erfahren haben, bewusst zurückzugreifen? Ist es nicht besonders in dieser Zeit perfekt, dass es unzählige Trends, Tendenzen, Einschätzungen und Prognosen gibt? Eine denkbar gute Chance zu agieren und zu planen, damit berufliches und unternehmerisches Handeln wieder den gewünschten Auftrieb bekommt. Denn oft bremst uns die innere Bequemlichkeit aus, um auf fremdbestimmte oder eigene Impulse motiviert zu reagieren. So liegt die Einschätzung nah, dass die Grüne Branche es schwer hat, auf den grünen Zweig zu kommen. Natürlich wird kein Mensch von Marketing, Medien und Produktherstellern gezwungen, trendigen Anreizen zu folgen, nur weil es möglicherweise viele andere tun.
Trifft es zu, dass uns in der alltäglichen Routine, aus dem inzwischen eng gewordenen Zeitfenster, der wesentliche Blick über den Tellerrand fehlt? Nehmen wir uns nicht genügend Zeit, hier und da einen Blick in die entsprechenden berufsständigen Print- oder Digitalmedien zu werfen? Was muss zeitnah geschehen, damit Berufung wieder unsere Neugier entfacht?
Grundsätzlich können externe Inspirationen unsere Motivation, zur Ergänzung der eigenen handwerklichen und gestalterischen Fähigkeiten, auch im kaufmännischen Kontext fördern und bestätigen. Möchte man dabei aber alles verwirklichen, überfordert man sich vermutlich selbst, ebenso die Kunden. Wer erinnert sich noch an seine spontanen, intuitiven Kaufentscheidungen der letzten Jahre zurück? Es liegen bestimmt viele Trends unberührt im Keller oder auf dem Dachboden. Sie warten immer noch auf ihren kundenorientierten Auftritt.
„Es gibt sie noch, die guten alten Dinge.“
Vielleicht schlummert die ein oder andere Idee dazu in der Gedächtnis-Schublade? Möglicherweise kommt jetzt die Erleuchtung, dass die Zeit für einen Revival Trend gekommen ist.
So macht kreativer Minimalismus richtig Sinn. Wir kennen doch alle das Sprichwort: „Es kommt immer anders, als man denkt.“ Je dringender auch das Thema Nachhaltigkeit wird, desto mehr sollten wir die Konsequenzen unseres persönlichen Handelns reflektieren – beruflich, wie privat. Die Vielfalt an Hardware Produkten macht es nicht immer einfach, den Kunden umfassend aufzuklären.
Nichts bleibt, wie es ist – Unternehmerinnen haben immer wieder die Chance zur Erneuerung erhalten, Neues zu sehen, zu entdecken und etwas zu verändern. Das Zitat von Heraklit „Nichts ist so beständig wie der Wandel“ bringt es auf den Punkt. Welcher Kunde würde nicht gern Individualität, Kreativität, Vielseitigkeit und Nachhaltigkeit erwerben? Dabei sollten keine Kompromisse zwischen Einzigartigkeit und Anpassung eingegangen werden.
Es gilt, Themen zu entwickeln, um sich von einzelnen Trends etwas unabhängiger zu machen. Die Grüne Branche ist in der Lage, zu allen Jahreszeiten mit saisonalen Angeboten aus der Region deutliche Akzente zu setzen.
Dabei ist weniger manchmal mehr.
Eine bewusste, zeitgemäße Vielfalt lässt – wenn man dafür Zeit und Muße findet – viel Platz für eigene Kreativität. Der Individualität stehen auch heute oft nur der Zeitfaktor und die Personalsituation im Weg. Die Qual der Wahl – Je schneller, komplizierter und unübersichtlicher unsere Lebenswelt wird, desto größer wird die Sehnsucht nach einem einfacheren Miteinander. Zu viele Wahlmöglichkeiten erhöhen nicht gerade unsere Freiheit, sondern machen uns eher unzufrieden. Hinzu kommt unbestritten, dass sich in einer globalisierten Wirtschaft bei vielen Dingen kaum nachvollziehen lässt, woher sie stammen und unter welchen Bedingungen sie hergestellt wurden.
An nachhaltigem Handeln führt heute kein Weg mehr vorbei. Wer nach vorn orientiert wettbewerbsfähig sein will, muss sich intensiv damit beschäftigen, wie sich eigene Geschäftstätigkeiten auf Umwelt und Gesellschaft auswirken. Auch werden Schnittblumen, Pflanzen und Substrate vermarktet, die unter umweltverträglichen Bedingungen geerntet, kultiviert und hergestellt wurden. Viele Betriebe planen ihre saisonale Produktion in den Kulturzeiten effizienter, um den energetischen Anforderungen gerecht zu werden. Hierzu zählt die Nutzung natürlicher Ressourcen, wie Wasser, Boden und Energie. Wichtig sind ebenfalls durchdachte Konzepte der effizienteren Kulturführung, der Warenbeschaffung, jeglicher Kundenbindung und der wertschätzenden Arbeitsplatzgestaltung.
Auf dem grünen Zweig – wachsendes Grün, nicht nur für Gärtnerinnen, Florist*innen und Handel, als Hoffnung.
2023 fordert uns, ALLE miteinander aktiv zu sein.
John Langley – Markenbotschafter – im Norden gewachsen®